Erwägungen bezüglich der Gesundheitsversorgung

Die neu ankommenden Flüchtlinge haben unter Umständen vor ihrer Ankunft in der Neuansiedlungsgemeinschaft häufig einen Arzt oder Zahnarzt aufgesucht. Sie könnten aufgrund von Erfahrungen in der Vergangenheit Gesundheits- oder Zahnprobleme haben, die nie vollumfänglich behandelt wurden. Vergessen Sie nicht, dass es letztlich die Entscheidung der neu angekommenen Flüchtlinge ist, ob sie eine Dienstleistung nutzen wollen. Ihre Gruppe sollte sich mit den neu angekommenen Flüchtlingen treffen, um ihnen Folgendes zu erläutern:

• Die Funktionsweise des Gesundheitssystems 
• Die nahegelegenen Dienste, die ihnen zur Verfügung stehen
• Die Leistungen, auf die sie gegebenenfalls Anspruch haben 

Aufgaben rund um die medizinische und zahnärztliche Versorgung

Es ist wichtig, dass wechselseitige Gespräche zwischen Ihrer Gruppe und den neu angekommenen Flüchtlingen stattfinden, damit ein gegenseitiges Verständnis über die unterschiedlichen Sichtweisen und Erfahrungen beim Zugang zu medizinischer und zahnärztlicher Versorgung besteht. Sie könnten die neu angekommenen Flüchtlinge zum Beispiel danach fragen, wie die Gesundheitssysteme in ihrem Heimat- und Gastländern funktionieren und welche Erfahrungen sie mit diesen Systemen gemacht haben. Im Gegenzug können Sie erklären, wie die Gesundheitsversorgung im Aufnahmeland funktioniert, auf Unterschiede hinweisen und dabei helfen, Antworten auf mögliche Fragen oder Anliegen zu finden. Nachfolgend einige mögliche Aufgaben im Zusammenhang mit der medizinischen und zahnärztlichen Versorgung:

1. Beantragung einer Krankenversicherung, gegebenenfalls einschließlich der Erlangung der entsprechenden Unterlagen
2. Führen eines allgemeinen Gesprächs über das Gesundheitssystem, den Zugang zu nahegelegenen Diensten und die Leistungen.
3. Bereitstellen von Informationen über medizinische Notdienste: zum Beispiel eine Liste von Notfallnummern, wie etwa dem Rettungsdienst.
4. Ermitteln einer Apotheke, die für die Familie leicht zugänglich ist und die Krankenversicherung gesponserter Flüchtlinge akzeptiert (falls diese sich von der normalen Krankenversicherung unterscheidet).
5. Dabei helfen, einen Hausarzt, Zahnarzt oder andere Fachkräfte zu finden, die für das körperliche und psychische Wohlbefinden der Flüchtlinge erforderlich sind. Denken Sie auch daran, Beratungsdienste zu ermitteln und wenn möglich medizinische Fachkräfte mit interkulturellen Kompetenzen zu finden.
6. Sicherstellen, dass für die Termine bei Bedarf Dolmetschdienste verfügbar sind. Vergewissern Sie sich, dass die dolmetschende Person eine Geheimhaltungsvereinbarung unterzeichnen und dass Sie diese Informationen den neu angekommenen Flüchtlingen zur Verfügung stellen.
7. Bereitstellen von Informationen zu vorgeschriebenen und empfohlenen Impfungen (besonders für die Schule) oder für die neu angekommenen Flüchtlinge Kontakt zu einer Hausärztin oder einem Hausarzt herstellen.
8. Entwickeln eines Planes für medizinische Notfälle (wen anrufen, welches Krankenhaus aufsuchen, wer kümmert sich um die Kinder usw.). Arbeiten Sie diesen Plan zusammen mit den neu angekommenen Flüchtlingen aus, damit sich diese mit dem Plan wohlfühlen.

Lesen Sie nachfolgendes Szenario und machen Sie sich Überlegungen zu den Fragen, bei denen es darum geht, wie Sponsoring-Gruppen reagieren könnten.

Während eines Treffens der Sponsoring-Gruppe erzählt Sarah, eines der Mitglieder, dass sie kürzlich Samira und Ahmed, die gesponserten Flüchtlinge, besucht habe und dass Samira erwähnt habe, sie schlafe schlecht , habe keine Energie und leide unter Kopfschmerzen.

Wie würden Sie dieses medizinische Problem auf traumasensible Weise angehen?

Wie könnte Ihre Sponsoring-Gruppe Samira dabei helfen, medizinische Hilfe aufzusuchen?