3.10 Transport

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Die Benutzer dieser Online-Lernressource sind dafür verantwortlich, sich mit staatlichen und lokalen Organisationen in Verbindung zu setzen, um den Zugang zu relevanten Informationen über das Sponsoring von Flüchtlingen in Ihrer Gemeinschaft sicherzustellen.

 

Transport

 

 

Ihre Gruppe ist dafür verantwortlich, den neu angekommenen Flüchtlingen die Nutzung der verschiedenen Arten von Transportmitteln zu ermöglichen, die in der Neuansiedlungsgemeinschaft verfügbar sind. Es ist auch möglich, die Transportaufgaben von den allgemeineren Orientierungsaufgaben zu trennen.  

Nachfolgend einige spezifische Aufgaben:

1. Bieten Sie den Flüchtlingen an, zusammen mit ihnen die neue Gemeinde zu erkunden. Wenn sie als Fortbewegungsmittel hauptsächlich den Bus benutzen werden, können Sie sie ein paar Mal begleiten, um ihnen zu zeigen, welche Buslinien sie von zu Hause zu wichtigen Orten wie Schulen, Banken, Kultstätten und Vergnügungsorten bringen. Haben die neu angekommenen Flüchtlinge ein Auto, bieten Sie ihnen an, sie ein paar Mal zu denselben Orten zu begleiten.

2. Besprechen Sie die verschiedenen verfügbaren Transportmöglichkeiten und deren Zugänglichkeit. Beachten Sie dabei, dass es interkulturelle Unterschiede hinsichtlich der Nutzung und Beliebtheit der verschiedenen Transportmöglichkeiten geben kann. Das Taxisystem beispielsweise funktioniert in verschiedenen Teilen der Welt recht unterschiedlich.

3. Statten sie die neu angekommenen Flüchtlinge gegebenenfalls mit Fahrkarten für die öffentlichen Verkehrsmittel aus und erklären Sie ihnen, wie diese verwendet werden.

4. Falls die neu angekommenen Flüchtlinge interessiert sind, besorgen Sie Informationen zu Fahrrädern, Helmen und Schlössern. Unter Umständen gibt es besondere Vorschriften für Radfahrer über das Befahren bestimmter Straßen.

5. Führen Sie ein Gespräch über die Verkehrsregeln. Notieren Sie sich interkulturelle Unterschiede, auf die Sie sie hinweisen müssen. Unter Umständen gibt es Unterschiede bei der „Fahrkultur“ (Fahrgeschwindigkeit, Rücksichtnahme auf Fußgänger und Radfahrer, Verkehrsvorschriften und deren Durchsetzung).

6. Besorgen Sie der Familie Stadtpläne und Landeskarten. Diese sind unter Umständen bereits im Orientierungspaket enthalten (falls Ihre Gruppe ein solches zusammengestellt hat).

7. Erstellen Sie eine Liste der Personen mit Fahrzeugen, die verfügbar sind, um die Familie die ersten Wochen zu verschiedenen Terminen zu fahren, falls die öffentlichen Verkehrsmittel keine Option sind oder bis die Familie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln besser vertraut ist.

8. Falls Interesse besteht, prüfen Sie, ob die Fahrdienste der Gemeinde Unterstützung für neu angekommene Flüchtlinge anbieten (z. B Orientierung über die Linien der öffentlichen Verkehrsmittel).

9. Empfehlen Sie den Flüchtlingen gegebenenfalls eine Handy-App, die ihnen dabei hilft, sich im Verkehrssystem zurechtzufinden.

Manche Informationen (wie z. B. die Verkehrsvorschriften für Radfahrer) sind landesspezifisch. Es empfiehlt sich unter Umständen, dass Sie Informationen zu den besonderen Vorschriften für die verschiedenen Transportmethoden in Ihrem Land, Ihrer Stadt, Ihrem Dorf oder Ihrer Gemeinde besorgen. Einige Städte und Ortschaften organisieren ihr öffentliches Transportsystem auf ganz bestimmte Weise und haben beispielsweise separate Wege für Radfahrer und Fußgänger.

 

 

Transport-Szenario 1

 

 

Osamu kam letzten Monat in seinem Neuansiedlungsland an. Er sucht eine Arbeit, aber hatte bisher noch keinen Erfolg. In der Hoffnung, einen Job im Bereich Lebensmittellieferung zu finden, hat er mit seinen Sponsoringmitteln ein Auto gekauft, ohne sich vorher mit Ihnen oder den anderen Mitgliedern der Sponsoring-Gruppe zu beraten. 

Sie erfahren zudem, dass Osamu einen ausländischen Führerschein besitzt, der im Neuansiedlungsland nicht anerkannt wird.

Welche Berücksichtigung sollte in diesem Szenario der Umgang mit Erwartungen finden?

Wie könnte die Sponsoring-Gruppe diese Situation unter Berücksichtigung von Macht angehen?

 

 

Kontrollfrage: Was würden Sie tun?

Überlegen Sie sich, in welcher Beziehung dieses Szenario zum Umgang mit Erwartungen steht, und beschreiben Sie in Ihrem Schulungstagebuch unter Berücksichtigung von Kultur, Macht, Privatsphäre und Vertraulichkeit in wenigen Worten, wie Sie diese Situation angehen würden.

 

 

Transport-Szenario 2

 

 

Sie und Ihre Gruppe sponsern Jamal und seinen Sohn, Mebratu. Jamal ist ein sehr ruhiger Mann. Er kann sich zwar in der Landessprache verständigen, spricht sie aber noch nicht sehr fließend. 

In einer frühen Phase des Sponsoring-Zeitraums bat Jamal die Gruppe, ihm bei verschiedenen Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Wohnung zu helfen. Einmal pro Monat muss Jamal dem Vermieter, der etwa 45-Busminuten entfernt wohnt, das Geld für die Miete bringen. Normalerweise fährt ihn Malaika, eines der Gruppenmitglieder, schnell hin. 

Zweimal musste Jamal den Vermieter kontaktieren, weil das Waschbecken und die Toilette repariert werden mussten. Ben, ein anderes Gruppenmitglied, hat jedoch die E-Mails an den Vermieter für ihn geschrieben und geschickt. 

Ein drittes Gruppenmitglied, Nicholas, besucht Jamal oft bei ihm zu Hause, um sich mit ihm zu unterhalten und damit sein Sohn mit Mebratu spielen kann. Nicholas bemerkt oft, dass die Wohnung nicht sauber ist, und er bietet ihm an, staubzusaugen, das Geschirr zu spülen und andere Hausarbeiten für Jamal zu erledigen.

Bei Ihrem Treffen der Sponsoring-Gruppe sagen Nicholas, Malaika und Ben, dass es ihnen nichts ausmache, diese Arbeiten für Jamal zu erledigen, da er alleinerziehender Vater sei und sie ihm wirklich helfen wollen. Andere Gruppenmitglieder sind besorgt über diese Situation.

Inwiefern spielt die Berücksichtigung von Macht eine wichtige Rolle beim Verständnis der Probleme in diesem Szenario?

Welche Gründe könnte Jamal haben, diese Aufgaben nicht selbst wahrzunehmen?

Wie könnte die Sponsoring-Gruppe vorgehen, um Jamal zu unterstützen?

 

 

Kontrollfrage: Was würden Sie tun?

Überlegen Sie sich, in welcher Beziehung dieses Szenario zum Umgang mit Erwartungen steht, und beschreiben Sie in Ihrem Schulungstagebuch unter Berücksichtigung von Kultur, Macht, Privatsphäre und Vertraulichkeit in wenigen Worten, wie Sie diese Situation angehen würden.

 

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