25 Jun 3.2 Wohnraum
Die Benutzer dieser Online-Lernressource sind dafür verantwortlich, sich mit staatlichen und lokalen Organisationen in Verbindung zu setzen, um den Zugang zu relevanten Informationen über das Sponsoring von Flüchtlingen in Ihrer Gemeinschaft sicherzustellen.
Wohnungssuche
Einige Dinge, die bei der Erwägung der Wohnmöglichkeiten zu berücksichtigen sind:
1. Größe des Wohnraums
Berücksichtigen Sie die Anzahl der Personen, die zusammenleben werden, und suchen Sie nach einer Wohnmöglichkeit, die sich für die Größe der Familie eignet. In einigen Fällen ist zu beachten, dass nur Geschwister oder Familienangehörige des gleichen Geschlechts ein Schlafzimmer teilen dürfen.
2. Bezahlbarkeit nach Ablauf des Sponsoring-Zeitraums
Suchen Sie nach einer Wohnung, die die Neuankömmlinge bezahlen können, falls diese arbeitslos und von Sozialhilfe abhängig sind. Zu einem späteren Zeitpunkt in eine andere Nachbarschaft bzw. eine kleinere Wohnung zu ziehen, kann sich nachteilig auf ihre Integration auswirken.
3. Eignung
Suchen Sie nach geeigneten, sauberen und gepflegten Räumlichkeiten mit zugänglichen und freundlichen Vermietern. Berücksichtigen Sie Anforderungen hinsichtlich der Barrierefreiheit (z. B. Rampen, Aufzüge usw.) und hinsichtlich der Anpassung der Wohnung (z. B. im Zusammenhang mit psychischen oder kulturspezifischen Bedürfnissen). Einige mögliche Strategien zur Überprüfung der Eignung:
- Suchen Sie nach Berichten über Probleme mit Schädlingen im Gebäude
- Sprechen Sie mit dem Vermieter, um dessen Engagement zu beurteilen, und stellen Sie Fragen im Zusammenhang mit Instandhaltungsanfragen
- Sprechen Sie mit der Mieterschaft/Personen in der Nachbarschaft, um einen Eindruck zu erhalten, wie es ist, in diesem Haus zu wohnen
- Verify with the newcomers any specific housing related needs
4. Sicherheit
Berücksichtigen Sie die folgenden Fragen: Befindet sich die mögliche Unterkunft in einer Gegend mit hoher Kriminalitätsrate? Ist die Unterkunft ordnungsgemäß gesichert (z. B. mit Türschlössern an Haus- und Wohnungseingängen)? Sind Umgebung und Schulweg (gegebenenfalls) sicher für Kinder?
5. Nähe zu Dienstleistungen und Unterstützung
Berücksichtigen Sie die Nähe der Wohnung zu Dienstleistungen, zu denen die neu ankommenden Flüchtlinge gegebenenfalls Zugang haben müssen, wie z. B. öffentliche Verkehrsmittel, Schulen, Lebensmittelgeschäfte und Kultstätten. Eine Wohnung in angemessener Nähe zu Ihrem eigenen Wohnort oder dem Ihrer Gruppenmitglieder kann die Unterstützung ebenfalls erleichtern.
Strategien für die Wohnungssuche
1. Nutzen Sie Ihre persönlichen Kontakte
Informieren Sie Ihre Freunde, Verwandten, Nachbarn, Kollegen und Ihre Gemeinschaft, dass Sie eine Wohnung suchen. Stellen Sie sicher, dass diese wissen, warum Sie eine Immobilie suchen, welche Art von Immobilie Sie benötigen und wie sie Ihnen helfen können.
2. Verteilen Sie Flyer in Ihrer Nachbarschaft
Unterteilen Sie Ihre Nachbarschaft mithilfe von Google Maps in einzelne Zonen und bitten Sie Ihre Gruppenmitglieder, auf bestimmten Straßen Flyer zu verteilen. Fragen Sie in Ihrer Bibliothek und in örtlichen Läden, ob Sie diese Flyer aushängen dürfen.
Die Initiative „Sponsor Refugees“ beispielsweise berichtet, dass eine Sponsoring-Gruppe in London (Vereinigtes Königreich) 7.000 Flyer in alle Straßen ihrer Nachbarschaft verteilt hat und drei geeignete Immobilien gefunden hat. Sie haben eine Wohnung gemietet und andere Sponsoring-Gruppen über die anderen beiden verfügbaren Wohnungen informiert.
3. Nutzen Sie Social Media
Wenn Ihre Gruppe Social Media nutzt, bitten Sie lokale Wohltätigkeitsorganisationen oder Gruppen, Ihre Beiträge über Ihre Wohnungssuche zu teilen, um neue Zielgruppen zu erreichen. Informieren Sie weiter über Ihre Suche und die neuesten Entwicklungen, auch nachdem Sie eine Wohnung gefunden haben.
4. Kontaktieren Sie Hausverwaltungsgesellschaften
Kontaktieren Sie Vermieter mit mehreren Liegenschaften. Verständnisvolle Unternehmen können Ihnen helfen, verfügbare Wohnungen in ihren Liegenschaften zu finden, die sich im Rahmen Ihres Budgets befinden.
5. Nutzen Sie lokale Werbung optimal
Einige Vermieter ziehen es vor, ihre Wohnungen an Personen aus der Nachbarschaft zu vermieten, anstatt diese online auszuschreiben. Halten Sie nach Schildern in Vorgärten und nach Anzeigen in den Lokalzeitungen, in Bibliotheken und an Anschlagtafeln Ausschau.
6. Überprüfen Sie Websites mit Wohnungsanzeigen
Suchen Sie auf Websites, auf denen Sie mit mehreren Grundstückseigentümern direkt Kontakt aufnehmen können. Craigslist und Kijiji sind beispielsweise in Kanada häufig für die Wohnungssuche benutzte Websites.
7. Wenden Sie sich an religiöse Gruppen oder Gemeinschaftsorganisationen in Ihrer Gegend
Bitten Sie lokale religiöse Gemeinschaften, Sportvereine, Universitäten und Gemeinschaftszentren, deren Mitglieder über Ihre Wohnungssuche zu informieren.
8. Kontaktieren Sie Mietervereine oder Genossenschaften
Kontaktieren Sie örtliche Mietervereine oder Genossenschaften. Diese können Sie eventuell dabei beraten, wie Sie eine erschwingliche Wohnung in Ihrer Nachbarschaft finden können.
Erwägungen hinsichtlich der Wahl der Wohnung
Wenn eine Kommunikation mit den Flüchtlingen vor deren Ankunft möglich ist, überprüfen Sie, ob besondere Anforderungen hinsichtlich der Wohnung bestehen. Versuchen Sie, diese in die Wahl der Wohnung einzubeziehen, indem Sie sie über die Wohnverhältnisse, die verfügbaren Optionen, die Größe der Wohnungen, die Lage, die Einrichtung und die Kosten informieren. Eine solche Vorabkommunikation ist je nach den Programmanforderungen in Ihrem Land nicht immer möglich.
Kommunikation zu den Wohnmöglichkeiten
Die Menschen, die Sie aufnehmen, wissen vielleicht nichts über die Realität der Sozialwohnungen und die potenziell hohen Mietpreise in ihrer Neuansiedlungsgemeinschaft. Es ist wichtig, dass Sie zusammen das Budget für die Wohnung besprechen und was in diese Preisklasse fällt.
Personen, die in ihrem Heimatland in einem Haus oder einer Wohnung mit vier Schlafzimmern wohnten, erwarten vielleicht, in der neuen Gemeinschaft in ähnlichen Verhältnissen leben zu können. Ihnen Beispiele solcher Immobilien zu zeigen und die damit verbundenen Kosten zu erläutern, kann helfen, ihre Erwartungen zu steuern.
Einleben in die neue Gemeinschaft
Sobald sichergestellt ist, wo die neu angekommenen Flüchtlinge wohnen werden, können Sie sich darauf konzentrieren, ihnen beim Einleben zu helfen.
Es ist hilfreich, Gespräche mit ihnen zu führen, um sicherzustellen, dass sie sich in ihrer Wohnung wohl fühlen, um Fragen zu beantworten und die Sicherheitseinrichtungen der Wohnung zu besprechen. Einige der nachfolgend aufgeführten Aufgaben sind unter Umständen nicht unbedingt erforderlich oder nicht wichtig. Diese Gespräche sind auch eine gute Gelegenheit, mehr über interkulturelle Unterschiede bei der Einrichtung und Führung eines Haushalts zu erfahren. Nachfolgend einige Beispiele, wie Sie den neu angekommenen Flüchtlingen helfen können, sich in ihr neues Heim einzuleben:
- Besprechen Sie Grundsätzliches wie Türschlösser und Sicherheit, Sicherheitseinrichtungen wie Brand- und Kohlenmonoxidmelder, Haushaltsgeräte, Abfall und Recycling, sanitäre Einrichtungen und den Briefkasten.
- Stellen Sie sicher, dass Sie ihnen die Kontaktinformationen für Instandhaltungsanfragen zur Verfügung stellen. Es empfiehlt sich unter Umständen, eine Liste wichtiger Dienstleistungen (bei Bedarf in der Sprache der Flüchtlinge oder mit Illustrationen) und der zu kontaktierenden Personen zu erstellen.
- 3. Erörtern Sie mit ihnen die Rechte und Pflichten von Mieterinnen und Mietern gegenüber dem Vermieter. Gehen Sie beispielsweise mit den neu angekommenen Flüchtlingen den Mietvertrag durch, sodass sie die Mietbedingungen kennen (z. B. wann die Miete fällig ist, wie hoch die Miete ist, ob eine Versicherung seitens des Mieters erforderlich ist, ob die Nebenkosten inbegriffen sind usw.). Geben Sie ihnen bei Bedarf eine übersetzte Kopie des Mietvertrags. Wenn die neu ankommenden Flüchtlinge früher schon einmal in einer Mietwohnung gelebt haben, stellt das eine gute Gelegenheit dar, mehr über interkulturelle Unterschiede bei der Wohnungsmiete zu erfahren.
- Erörtern Sie mit ihnen die Rechte und Pflichten von Mietern und Mieterinnen gegenüber der übrigen Mieterschaft. Es gibt eventuell Lärmvorschriften und Regelungen hinsichtlich der Nutzung von Gemeinschaftsräumen. Erörtern Sie zusammen, was bei Problemen mit Nachbarn getan werden kann.
Wohnszenarien – Beispiel 1
Sie sponsern Hanna, Ismaël und deren zwei Kinder. Ihre Gruppenmitglieder haben in der unmittelbaren Nachbarschaft ihres eigenen Wohnortes eine Wohnung mit zwei Schlafzimmern gemietet.
Die Familie hat Ihnen jedoch kürzlich gesagt, dass sie in ihrem Heimatland in einem Haus mit vier Schlafzimmern gelebt hätten und dass sie nicht in einer Wohnung mit zwei Schlafzimmern wohnen möchten, da sie diese zu klein fänden.
Überlegen Sie sich die folgenden Fragen. Nachdem Sie selbst einige Ideen aufgeschrieben haben, können Sie auf „Mehr anzeigen“ klicken, um weitere Vorschläge zu lesen.
In welcher Beziehung steht dieses Szenario mit dem Grundsatz „Umgang mit Erwartungen“?
Was sollte Ihre Sponsoring-Gruppe besonders beachten?
Welche Maßnahmen kann Ihre Sponsoring-Gruppe ergreifen, um diese Situation anzugehen?
Wohnszenarien – Beispiel 2
Ihre Gruppe sponsert Aderonke und ihre zwei Kinder. Diese wohnen seit zwei Monaten in einer Wohnung mit zwei Schlafzimmern in der Nähe der Innenstadt.
Letzte Woche sagte Aderonke Natalia, einem Mitglied Ihrer Gruppe, dass sie sich von ihrem Nachbarn Emilio belästigt fühle. Aderonke erzählte Natalia, dass Emilio jedes Mal, wenn sie sich im Wohnhaus begegnen, Kommentare zu ihrem Körper mache und dass sie mit ihm ausgehen sollte. Seine Kommentare belasten Aderonke sehr – so sehr, dass sie ihr Wohnhaus nur noch dann zu betreten und zu verlassen versucht, wenn sie hofft, dass sie Emilio nicht begegnen wird.
Überlegen Sie sich die folgenden Fragen. Nachdem Sie selbst einige Ideen aufgeschrieben haben, können Sie auf „Mehr anzeigen“ klicken, um weitere Vorschläge zu lesen.
Welche Sicherheitsbedenken werden bei diesem Szenario angesprochen?
Welche Maßnahmen kann die Gruppe ergreifen, um diese Bedenken anzusprechen?
Welche Grundsätze bezüglich der „Privatsphäre und Vertraulichkeit“ müssen bei diesem Szenario berücksichtigt werden?
Kontrollfrage: Wohnraum
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